Autor: Roland Brand
Zunächst möchte ich den Zustand aufzeigen, indem sich das Fahrzeug beim Kauf befand. Es hatte mehrere Roststellen. Das Auspuff-Endrohr bestand aus lauter Löchern, die von Rost zusammengehalten wurden. Das Fahrzeug hatte ca. 1 Jahr gestanden, dadurch waren die Batterien unbrauchbar, der Motor und die elektrische Anlage ließen sich nicht überprüfen.
Was mich aber gereizt hat, war das relativ "junge" Alter von 18 Jahren, der gute Zustand der
Sitze, der geringe Kilometerstand, der geringe Anteil an Rostschäden (und diese in der Hauptsache oberflächlich!), und noch
diverse andere Kleinigkeiten. Auch hat mein inzwischen 10 (!) Jahre alter Wunsch ein solches Fahrzeug mein Eigen zu nennen
wohl den Ausschlag gegeben.
Ich habe mir viele Meinungen angehört, was man daraus machen kann und wie man es machen muß. Die meisten schlugen vor den Koffer wegzuschmeißen und stattdessen einen Neuen zu bauen oder einen alten Wohnwagen darauf zu montieren. Meiner Meinung nach, und das hat sich bei einer Recherche im Internet bestätigt, sieht das aus wie gewollt und nicht gekonnt. Das paßt optisch zusammen wie Pepsi und Coca Cola.
Ich war und bin der Meinung, daß in diesem Koffer mehr Potential steckt, als andere darin sahen. Außerdem wollte ich nach Möglichkeit den Charakter des Fahrzeugs erhalten. So hatte ich zunächst geplant nur die Jalousien rauszuschmeißen und durch Klappen mit Fenstern zu ersetzen. Die hintere Flachte soll zur Einstiegstreppe für eine Tür werden. Das Dach sollte entweder permanent erhöht, oder mit einem ausklappbaren Dach versehen werden. Es sollte ein Durchgang vom Koffer zur Fahrerkabine gebaut werden. Aus den gegenüberliegenden Sitzreihen im Fond soll mit Hilfe eines Tisches eine Sitzgruppe werden, die mit wenigen Handgriffen auch zum Bett umgebaut werden kann.
In den Koffer selbst sollten ein weiteres Bett, eine Kochstelle, eine Waschgelegenheit und diverse Staufächer. Fraglich war vor allem noch die Unterbringung von Frischwasser, Abwasser und Energieversorgung. Wahrscheinlich werden sie auf der rechten Seite in den Fächern der Tragesätze untergebracht. Ebenso soll das Dach erhöht werden um im Koffer Stehhöhe zu erhalten.
Wie so oft im Leben mußte ich etliches davon fallen lassen oder anders machen. Der Plan mit den Klappen fiel dem Problem der Statik der Aufhängung zum Opfer. Ebenso ließ sich ein Durchgang zur vorderen Kabine nicht realisieren, weil man keine flexible, trennbare und doch wasserdichte Verbindung bauen kann ohne die Klappbarkeit der Kabine einzuschränken. Statt der Klappen wurden dann feste Wände geplant. Auch die Dacherhöhung wurde mehrfach geändert und der Machbarkeit angepaßt.
Die erste angenehme Überraschung war, daß eine der beiden Batterien noch funktionstüchtig und der Tank fast voll war. Wir mußten zwar um Starthilfe bitten, aber der Motor sprang im ersten Versuch an und machte keinerlei Probleme. Eine kurze Schrecksekunde gab es, weil eine Kontrolleuchte der Bremsanlage aufleuchtete. Das Problem war ein zu niedriger Flüssigkeitspegel in einem Hydraulikbehälter. Ein paar Tage später habe ich Bremsflüssigkeit nachgefüllt, und seitdem hat sich die Lampe nicht mehr bemerkbar gemacht. Beim Fahren stellte sich heraus, daß er etwas gedrosselt wurde, aber das läßt sich noch korrigieren. Die Überführung selbst lief völlig problemlos. Im Nachhinein stellte sich dann doch noch ein Defekt bei den Batterien heraus. Bei einer war eine Zelle defekt. Bei den Preisen für neue Batterien traten dann die ersten Ernüchterungen ein, aber ich würde um diese Investition wohl nicht herumkommen. Nach etwa einem halben Jahr habe ich dann zu einem sehr guten Preis Batterien bekommen. Jaja, auf Schnäppchen muß man eben warten können. ;-)
Als erstes begannen die Ausbauarbeiten. Nachdem auf der Rückseite der Zwischenboden und die oberen Fächer
ausgebaut waren, konnte man den Koffer erstmals betreten. Dabei zeigte sich dann, wie groß er wirklich ist. Allerdings
mußte man noch gebeugt drin laufen. Aber das sollte sich ja noch ändern.
Auch die Regalböden sind größer als sie wirken. Der Boden auf der linken Seite, der Bett werden sollte,
ist 174x78cm groß! Er mußte also nur ein wenig verlängert werden. Nachdem ich die Bretter und den Regalboden darüber
entfernt hatte, habe ich mal Probe gelegen. Es ist wirklich jetzt schon fast groß genug.
Nachdem die Regale zur Ansicht entsprechend vorbereitet waren, wurden sie heruntergenommen um die
Erhöhung des Daches durchführen zu können. Die Planung und die Materialliste wurden erstellt, jetzt mußte das Material
besorgt werden. Ich habe dann von einem Freund verzinktes Rohr bekommen. Dies ist zwar rostfrei, ist dafür aber auch
schlechter zu verarbeiten. Letztendlich haben wir dann doch schwarzes Rohr verwendet, das von einem anderen Freund besorgt
und vorbereitet wurde. In dieses Rohr wurde ein zweites kleineres eingesetzt. Das sorgt für Stabilität, falls die Nähte
reißen sollten. Das Dach wurde insgesamt um 35cm erhöht. Man kann jetzt aufrecht drunter stehen.
Die Planung der Seitenwände hatte sich, wie schon erwähnt, von den Klappen weg zu einer festen Wand mit
Wartungsluken geändert. Dieses war leichter zu realisieren. Die Flachten sollten aber bleiben. Zum Einen um den Charakter
des Fahrzeugs so wenig wie möglich zu verändern, zum anderen um mit ihnen Wartungsluken zu sichern und eine Sitzbank für
draußen zu haben. Die Wände selbst sollten aus einem Rahmen aus Aluminiumprofilrohren bestehen, die mit Kunststoffplatten
verkleidet würden. Die rechte Wand soll darüber hinaus so gebaut werden, daß sie mit wenigen Handgriffen entfernt werden
kann, falls ein größerer Zugang zum Koffer benötigt wird (Stichwort: 'Umbaumaßnahmen'). In beide Wände sollte dann in der
hinteren Hälfte auch ein Fenster eingesetzt werden. Die Stirnwände wurden mit Blechen wieder geschlossen. In die vordere
Wand sollte außerdem ein kleines Fenster hinein.
Wie schon so oft wurden auch diese Pläne nochmals den Realitäten angepaßt. Die Idee mit den
Kunststoffplatten war zugunsten von Blechtafeln fallengelassen worden. Die Blechtafeln konnte ich geschenkt bekommen. Ich
mußte dafür nur 3 Altkleider-Container zerlegen (bei 30ºC im Schatten!). Die Stirnwände wurden mit Blechtafeln geschlossen,
nachdem der Aufbau etwas gerichtet wurde. Die hintere Jalousie wurde mit den Lamellen der seitlichen Jalousien verlängert,
und auch die Schienen wurden mit diesem Material verlängert. Wenn man die originale Höhe nicht kennt, würde bei der
Rückansicht einem die Veränderung nur schwerlich auffallen.
Nachdem dann die linke Seitenwand fertiggestellt war, ging es an den Innenausbau. Ja, diese Reihenfolge
mußte sein, weil die Regale nicht durch die Hecktür paßten. Zunächst wurden in die Wände und die Decke Hartschaummatten
zur Wärmedämmung eingeklebt. Auch ein Kabel zur Stromversorgung der Innenbeleuchtung wurde nicht vergessen. Danach wurden
die Wände mit Holzdekor- und die Decke mit Sperrholzplatten verkleidet. Auf den Fußboden kamen Filzmatten und darauf die
nicht mehr benötigten Regalbretter. Als dann das "Puppenhaus" fertig war, wurden die Regale umgebaut und wieder
eingeladen. Dann wurde die rechte Seitenwand auf die gleiche Weise wie die andere gebaut. Auf den Fußboden kam hinter
dem Eingang noch eine wasserunempfindliche Matte und der Rest wurde mit Teppich ausgelegt.
Eine wesentliche Erleichterung stellte sich nach einem Anruf beim TÜV heraus. Als eine der Bedingungen für eine Wohnmobilzulassung brauchte das Fahrzeug eine fest installierte Kochstelle. Wie diese Kochstelle beschaffen ist, bleibt der Phantasie des Umbauenden überlassen. Ich besorgte mir also ein elektrisches 2-Platten-Kochfeld aus einem Baumarkt. Auf den Einbau einer Gasanlage konnte ich dadurch glücklicherweise verzichten, was mir viele Kosten und Verzögerungen ersparte. Eine Gasanlage muß nämlich von einem Fachbetrieb eingebaut und abgenommen werden. Auch die jährlichen Prüfungen der Anlage entfallen dadurch.
In der Kabine begannen die Arbeiten mit dem Ausbau der Deckenverkleidung. Es handelt sich hierbei um
Platten aus Preßpappe, die mit Plastikbahnen beklebt sind. Diese Bespannung hatte sich mit der Zeit gelöst und hing
herunter. Die Anti-Dröhn-Streifen an der Decke hatten sich ebenfalls teilweise gelöst. Nach eingehender Suche nach neuen
Paneelen (ich habe in keinem Baumarkt entsprechende finden können), habe ich mich entschlossen, die Platten neu zu bekleben
und wieder einzubauen. Darunter kommt eine Dämmschicht. Als Muster wollte ich ein helles Holzdekor nehmen. Ich habe auch
schon was hübsches besorgt. Allerdings läuft das Muster quer zur Fahrtrichtung, aber das ist nur nebensächlich. In das
Gefach habe ich eine Hartschaum-Isoliermatte eingeklebt. Ich hoffe, sie zeigt Wirkung.
Allerdings entwickelte sich die ganze Sache inzwischen zur unendlichen Geschichte. Die Plastik-Dekorfolie
hatte den Temperaturschwankungen des Sommers nicht standgehalten und sich wieder von Paneel gelöst. Auch ein erneutes
Kleben mit Sprühkleber hatte nicht geholfen. Meine neueste Idee war dann eine Papiertapete zu verwenden. Wenn das auch
nicht funktioniert, wollte ich die Paneele einfach weiß lackieren. Ich hatte dann beim Lebensgefährten meiner Schwester,
der mal Maler gelernt hatte, nachgefragt, wie ich der Tapete richtigen Halt geben könne. Nach mehrfachen ungläubigen
Nachfragen, ob ich wirklich im Auto tapezieren wolle, hat er mir Tips gegeben, die bis jetzt gut funktionieren. Allerdings
sind die Paneele dadurch so dick geworden, daß ich die Halteschienen etwas weiten mußte. Ich muß die Tapete nur noch mit
Hilfe eines Latex-Anstriches wasserunempfindlich machen.
Bei den Sitzplätzen stellte sich heraus, daß das Fahrzeug zwar den Papieren nach von 12 auf 9 Sitzplätze
reduziert war, die Änderung aber bei den tatsächlichen Sitzgelegenheiten und Sicherheitsgurten nie umgesetzt wurde. So
flog als erstes der mittlere Sitz der vordersten Reihe raus. In die Lehne der mittleren Sitzbank sollte dann ein Durchgang
gebaut werden. Es mußte ohnehin ein Sitz entfernt werden wegen der Reduzierung. Der zweite von Rechts mußte dran glauben.
Die Streben wurden rausgeschnitten und in der Mitte der Bank bei den freischwebenden Enden wurde eine neue Stütze
eingeschweißt. Danach wurde gestrichen und die Lehnenstücke entsprechend gekürzt und wieder montiert. Man sitzt auf den
drei Plätzen sehr gut und der Durchgang ist breit genug. Bei der hinteren Sitzbank wurde nur der mittlere Gurt entfernt.
Die offenen Schraublöcher der Halterungen wurden mit den entsprechenden Schrauben wieder geschlossen, sonst hätte ich
Zwangslüftungen gehabt.
Desweiteren sollte die Sitzgruppe einen Tisch erhalten und auch zum Bett umgebaut werden können. Dazu habe
ich zwei Bretter angefertigt. Diese können unter den Sitzflächen auf die Staukästen gelegt werden. Der Zwischenraum wird
dann mit einer Matratze ausgefüllt. Eines der Bretter ist mit einem klappbaren Tischbein versehen. Man kann es links auf
den Türgriff legen und das Bein ausklappen, dann hat man einen Tisch, an dem vier Personen sitzen können.
Die Vordersitze wurden ausgebaut. Der Mittlere sollte ohnehin raus. Die anderen mußten raus, damit man
an die beiden einzigen großen Rostschäden in den vorderen Radkästen herankam. Direkt an der Nahtstelle von zwei Blechen
waren sie durchgerostet. Die kurzen Querträger darunter waren ebenfalls komplett hinüber. Die Stellen waren aber gut
zugänglich, was die Schweißarbeiten doch sehr erleichterte. Die Arbeiten als solche gingen recht schnell vonstatten. Als
Reparaturblech haben wir eins genommen, das ich hinten aus den Regalen ausgebaut habe (Stichwort: 'Altmetallrecycling').
Durch die Dicke dieses Bleches ist auch die Stabilität der Radkästen gewährleistet. Leider ist bei diesen Arbeiten mein
Winkelschleifer beschädigt worden, was zu unnötigen Verzögerungen führte.
Das Streichen der Bleche hatte ich noch geschafft, bevor es Winter wurde. Ich habe dabei insofern Glück
gehabt, daß bei einer Lagerauflösung eine ungeöffnete Dose mit meiner Lackfarbe gefunden wurde. Diese habe ich geschenkt
bekommen. Nach den Malerarbeiten wurden dann die Bleche in den Radkasten wieder eingeschraubt, die zwecks Generalüberholung
ausgebaut wurden. Zu den Kotflügeln selber bin ich jedoch vor dem ersten winterlichen Kälteeinbruch nicht mehr gekommen.
Ich habe auch nur eine Schicht Unterbodenschutz im Radkasten aufbringen können. Es gab aber auch noch ein paar warme Tage.
Ich habe dadurch doch noch zwei weitere Schichten aufbringen können. Die Kotflügel mußten dann bis zum Frühjahr
warten.
An den Außenseiten wurden zunächst die Aufkleber entfernt. Dabei stellten sich die Buchstaben auf der
Vorderseite als aufgemalt heraus. Sie mußten dann vorsichtig mit Schleifpaste entfernt werden. Die reinste Sklavenarbeit.
Die aufgeklebten Buchstaben gingen leichter ab. Rund um das Auto waren viele kleine und größere Roststellen. Bis auf die
im vorigen Absatz beschriebenen Stellen waren sie nur oben auf und ließen sich nach den obligaten Schleifarbeiten mit Lack
unsichtbar machen. Bei der Bearbeitung stellten sich zwei Stellen an der Rückseite und eine in der hinteren linken Tür als
doch etwas komplizierter heraus. Die Stellen habe ich mit Spachtelmasse verschließen können. Seit die Stellen lackiert
sind, muß man schon sehr genau hinsehen um sie zu entdecken. Die Farbe soll erst in einer einzigen Aktion drauf,
wenn das Dach erhöht wurde, da der Koffer wegen der neuen Bleche ohnehin komplett gestrichen werden mußte. Das Dach der
Kabine soll ebenfalls gemacht werden, aber das hat noch Zeit. Es ist sehr stark ausgeblichen und im Bereich der Regenrinnen
blättert der Lack bereits ab.
Unter dem Beifahrersitz hatte ich den Bordsteinspiegel wiedergefunden. Die Schraublöcher in der
Tür waren so geweitet, daß die Originalschrauben nicht mehr hielten. Durch zwei größere Schrauben sitzt er jetzt wieder
bombenfest. An der Blaulichthalterung war noch ein Käfig für die Kennleuchte befestigt. Das mag zwar sehr nützlich sein,
aber ohne Leuchte sieht es doch etwas seltsam aus. Den Käfig habe ich entfernt, die Halterung ist jedoch draufgeblieben.
Eine Kennleuchte mit gelben Glas darf ich unter bestimmten Umständen als Warnsignal führen. Vielleicht brauche ich das
ja mal.
Inzwischen habe ich über weitere Beziehungen auch ein neues Endrohr für den Auspuff bekommen. Und für
die Räume unter dem Aufbau vor der Hinterachse, die noch frei sind, habe ich Schuh-Sammelcontainer bekommen, aus denen
ich Staukästen gebaut habe. Der Bau der Seitenwände war einfacher, als ich gedacht hätte. Als Farbe habe ich ein Silbergrau
gewählt um die frühere Optik mit den Jalousien aus Aluminium einigermaßen zu bewahren. Auch habe ich noch einen
Weitwinkelspiegel auf der Beifahrerseite nachgerüstet. Dazu mußte ich eine zusätzliche Stange am Spiegelarm befestigen,
die nun den Spiegel hält. Diese war früher der Griff eines Rasenmähers.
Die Reaktionen meines Umfeldes waren doch sehr interessant, weil sehr gemischt. Zunächst haben mich alle für verrückt gehalten, weil ich mir so etwas ans Bein gebunden habe. Trotzdem haben sie nicht mit Ratschlägen gespart, wie ich mein Vorhaben realisieren könnte. Es waren eigentlich nur Vorschläge wie bereits im Abschnitt Planung beschrieben, also nichts brauchbares. Als ich dann am Arbeiten war, wurden immer wieder Vorschläge gemacht, wie ich das Eine oder Andere bauen soll. Einiges Brauchbares war dabei, aber auch viel Müll. Insbesondere wenn manche der Meinung waren sich meinen Kopf zerbrechen zu müssen, um Detailfragen zu klären. Das Ergebnis davon war meistens, daß es nicht möglich sei oder das Problem nur mit erheblichen Aufwand gelöst werden könne. Ich habe alles tapfer und mit einem Lächeln ertragen und das in mein geistiges Konzept passende herausgezogen und umgesetzt. Dabei habe ich das Wort "unmöglich" aus meinem Wortschatz gestrichen. Fast alles ließ sich lösen, man mußte oft nur auch skurrile Lösungsansätze ausprobieren.
Als dann endlich konkretes, wie die erste Seitenwand zu sehen war, schlugen die Reaktionen ins Gegenteil um. Auf einmal fanden alle das toll, selbst diejenigen, die der Meinung waren, das würde so nie klappen, wie ich mir das vorstellte. Meine insgeheime Reaktion darauf war Stolz und das Gefühl es allen doch gezeigt zu haben.
Dann kam der große Tag, an dem ich mein Werk den strengen Augen des TÜV's präsentierte. Vorher habe ich noch eine lange Tour von ca. 500km zu meiner Schwester gemacht, um den Wagen wieder einzufahren, besonders wegen der Bremsen. Diese gaben dann auch keinen Grund zur Beanstandung. Einmal Kasseler Berge und zweimal Nienstedter Pass ließen sie funktionieren wie am ersten Tag. Die Technik im Allgemeinen war fehlerfrei und auch die von mir gewünschten Umtragungen stellten kein Problem dar. Selbst die Abgasuntersuchung verlief ohne Beanstandungen. Einzig die Vorschrift, daß das Auto seitliche Schutzvorrichtungen und einen hinteren Unterfahrschutz haben müßte, ließen den Wagen durchfallen.
Da ich diese Dinge nicht selbst bauen konnte, gab ich das Auto in die Werkstatt von Paul Sensch. Dieser
hat es doch tatsächlich geschafft, die TÜV-Prüfer davon zu überzeugen, daß diese Schutzeinrichtungen technisch nicht zu
realisieren sind, ohne daß andere Bauvorschriften verletzt werden. Ich bekam also TÜV ohne noch etwas an meinem Auto ändern
zu müssen, und dieser Umstand ist auch auf dem Bericht der Nachuntersuchung schriftlich festgehalten. Hierzu nochmal ein
großes Dankeschön an Paul Sensch.
Ich habe bisher nur ein Etappenziel erreicht, wenn auch ein sehr wichtiges. Das Fahrzeug ist zugelassen, damit ist der Termindruck weg. Ich bin mit dem Umbau aber noch lange nicht fertig. Ich hatte mir gesagt, daß alles nicht TÜV-relevante Zeit hat. Ich muß also noch die Frischwasser- und Abwasseranlage einbauen. Eine Spüle einsetzen, Stromversorgung für 12V Bordanlage und 230V Fremdeinspeisung installieren und diverse Kleinigkeiten an der Fahrzeugtechnik und zur Instandhaltung machen. Dieser Aufgabe sehe ich jedoch gelassen entgegen. Ich rechne ohnehin damit, daß das Auto wohl nie fertig werden wird. Irgendetwas ist immer zu tun.
Auch die häufig gestellte Frage, wo ich mit den Auto hinfahren will, kann ich so nicht beantworten. Ich habe nämlich kein konkretes Ziel vor Augen. Zunächst werde ich mich wohl in ganz Deutschland herumtreiben und dann die Kreise immer weiter auch ins Ausland ziehen. Die Welt ist groß, es gibt viel zu entdecken. Ich bin mal mehr oder weniger im Scherz von einem Bekannten eingeladen worden ihn mit dem Auto bei sich zuhause in Vancouver (Canada,Westküste) zu besuchen. Vielleicht verwirkliche ich das eines Tages.
Auf alle Fälle werde ich für Updates sorgen, wenn es wieder etwas zu berichten gibt.
Ich weiß, es ist ein ungeliebter und meist ungelesener Punkt. Aber dennoch kann und will ich ihn nicht auslassen. Mir wurde sehr viel Hilfe zuteil und es ist nur richtig, sie auch zu würdigen. Ohne die Mitarbeit der hier aufgeführten Personen wäre dieses Projekt nicht zu realisieren gewesen. Mein Dank gilt daher allen Beteiligten, egal wie groß oder klein ihr Beitrag auch gewesen ist. Die einzeln erwähnten Personen sind in zeitlicher Abfolge sortiert.
Mein Dank gilt besonders folgenden Personen:
THW, Ortsverband Wunstorf
Ernst-Wilhelm Diekmann
Veit Holzgrebe
Bernd Jakschis
Ralf Mürmann
Katja Hofmann
Fred Gödecke
Die Jugendgruppe des OV
Firma SeRoLo Trapphagen und Kwasniok GbR
Thomas Trapphagen
Firma KMD Karsten Meyer Dienstleistungen
Karsten Meyer
Firma Paul Sensch
Paul Sensch jun.
Oliver Perschke
Stefan Nelte
Mark Ludwig
Ursula Brand
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