MKW <=> Wohnmobil

Autor: Roland Brand



Es geht halt immer abwechselnd. Mal wird gefahren, dann wieder repariert, dann wieder gefahren und immer so weiter. Diesmal schlug das Pendel sehr stark in Richtung Reparaturen aus und schwang kaum zurück. Hier also meine weiteren Abenteuer.


Reparaturen

Der letzte Urlaub war doch sehr verregnet, was gezeigt hat, daß ich den Aufbau auch beim letzten Mal wieder nicht dicht bekommen habe. Eine Untersuchung nach der Fahrt zeigte ein Problem mit der verrosteten Stirnwand vom hinteren Aufbau. Selbst eine vorherige Abdichtung der rostigen Nahtstelle hat einen Wassereintritt dort nicht verhindert. Also muß ich jetzt endlich mein Vorhaben, welches ich seit 2 Jahren habe, umsetzen und die Wand austauschen. Der obere Teil hat schon neuere Bleche, die auch noch gut sind, aber die Originalbleche im unteren Bereich sind am Ende. Bleche hab ich auch noch liegen, aber meine blaue Farbe ist alle und den Farbton bekommt man nicht überall. Aber Internet sei Dank habe ich bereits Händler gefunden, die den Farbton führen.
Beim Lösen der Bleche zeigte sich dann ein altes Problem. Wenn ich ein Loch im Eckrohr verursachte, war ich naß, weil das Rohr voll Wasser war. Der Plan sieht jetzt so aus die bekannten Löcher abzudichten und dann das Rohr mittels eines Kompressors leicht unter Druck zu setzen. Dann kann ich hoffentlich an den undichten Stellen einen Luftzug feststellen. Der Plan funktionierte natürlich nicht, weil in dem Rohr zu viele Schraublöcher sind, an die ich ohne Demontage der Seitenwand nicht herankomme. Immerhin habe ich beim Vergleich von Rohr und Blech weitere Löcher gefunden, die nicht abgedichtet waren. Eine weitere gründliche Untersuchung wird noch folgen. Die schon entdeckten Löcher hab ich nach der Entrostung gleich verschlossen und übergestrichen. Bei dem unten angesprochenen Werkstattaufenthalt stand das Auto draußen im Regen. Bei der Abholung hab ich also gleich nachgesehen ob jetzt alles in Ordnung ist. Leider Nein. Es sind immer noch Wasserflecken zu sehen. Zumindest sind sie deutlich kleiner.

Mein Vorrat an Blechen geht auch langsam zuende. Außerdem zeichnet sich hinten links am Aufbau schon die nächste Baustelle ab. Auch dort sieht man an den Trägern entlang schon Rostblasen im Lack. Daher hab ich dies bei den Blechen schon einkalkuliert. Vorne ist relativ verdeckt, da kann ich stückeln. Hinten geht das nicht. Zum Glück geht mein Rest an Blechen unter diesen Voraussetzungen genau auf, und alle Reste hebe ich noch für Reparaturen auf.

Bei der Anbringung der Bleche habe ich mich für einen Mix aus Schrauben und Nieten entschieden. Die vorherigen Bleche waren geschweißt. Bei der ursprünglichen Nutzung war es auch mehr oder weniger egal wie wasserdicht das Ganze ist. Schweißen kommt nicht in Frage, weil es erstens meine Fähigkeiten übersteigt, und zweitens weil es die Verwendung von Dichtmasse unmöglich macht. Mit den Schrauben habe ich die Bleche fixiert um sie dann mit Nieten richtig zu befestigen. Sollte ich sie mal wieder abnehmen müssen, ist das eine sicherere Methode, da sie mir nach dem Aufbohren der Nieten nicht einfach herunterfallen. Die Bleche wurden dann vor dem Befestigen mit Dichtmasse versehen und die untere Kante werde ich noch mit Unterbodenschutz versiegeln. Die Anbringung selbst artet in Fitneßtraining aus, weil jedesmal, wenn ich die Zeit habe daran zu arbeiten, die vordere Kabine angekippt werden muß, sonst kommt man nicht an die Wand heran. Das ist tatsächlich trotzdem ein Vorteil gegenüber der beliebteren Fahrzeugvariante des Mercedes Rundhauber, bei dem sich die Kabine nicht ankippen läßt.

Nachdem dann die Wand fertig war, dachte ich, ich hätte das Schlimmste überstanden. Jedoch weit gefehlt. Am Tag, als ich das erste Mal die neue Wand im Sonnenlicht bewundern wollte, wollte das Auto nicht aus seiner Garage. Es ließ sich kein Gang einlegen. Meine Vermutung war, daß der Kuppplungsgeberzylinder nach nunmehr 39 Jahren seinen Geist aufgegeben hat. Ein Reparaturversuch brachte mich nicht weiter, also blieb nur eine Internetrecherche nach einem passenden Ersatzteil, was ich zum Glück gefunden hab. Der Einbau jedoch und das anschließende Entlüften gestalteten sich schwierig, sodaß ich mehrere Versuche brauchte. Leider hat alles nichts gebracht und ich mußte mir eine Werkstatt suchen. Das nächste Problem war dann die Überführung dorthin, weil mein Wohnmobil aus eigener Kraft nicht mehr fahren konnte. Da konnte mir aber ein befreundeter Ortsverband vom THW weiterhelfen. Es gab auch noch weitere Dinge, um die sich eine Werkstatt kümmern soll. Daher ist es gut, daß wir es bis zur Werkstatt geschafft haben. Die Werkstatt fand dann heraus, daß die Kupplung im eigentlichen Sinn nicht defekt ist. Durch das lange Stehen und die ungünstige Witterung dieses Jahr klebten die einzelnen Scheiben aufeinander, was sich durch den Einsatz von ein wenig roher Gewalt im schönsten Doppelsinn lösen ließ. Das Problem war zum Glück nicht ganz so schwerwiegend. Eine teure Reparatur konnte somit vermieden werden.

Eine Abfahrkontrolle vor der letzten großen Fahrt förderte weitere Probleme zu Tage. Im Hinterachsdifferenzial und im Schaltgetriebe war zu wenig Öl. Es mußte doch einiges bei beidem vor Fahrtantritt nachgefüllt werden. Seitdem klappert der Schalthebel nicht mehr im Leerlauf. Dennoch soll eine Werkstatt mal sämtliche zum Betrieb notwendigen Flüssigkeiten austauschen. Insbesondere die Öle im Antriebsstrang sind vermutlich noch nie ausgetauscht worden und der letzte Motorölwechsel ist auch schon eine Weile her. Über die Werkstatt wird das zwar teurer, als wenn ich es selbst machen würde. Dafür muß ich mich nicht um Kauf der richtigen Öle und fachgerechte Entsorgung der Altöle kümmern. Umgesetzt wurde dieses Vorhaben zusammen mit dem oben angesprochenen Problem mit der Kupplung, wofür das Auto ohnehin in die Werkstatt mußte. Jetzt, wo ich ihn wiederhabe, merke ich doch eine Verbesserung. Diese Inspektion hat sich wirklich gelohnt. Allerdings wurde dabei auch festgestellt, daß die hinteren Stoßdämpfer nicht mehr die besten sind und ich muß nun bis zum nächsten HU-Termin Ersatz finden.

Das waren die größten Probleme. Natürlich haben sich noch mehr Sachen gezeigt, die aber nur Kleinigkeiten sind. Zum Beispiel hatte sich die Halterung vom Bordsteinspiegel gelockert. Ich hatte jedoch nicht das passende Werkzeug dabei um das Problem während der Reise beheben zu können. Also habe ich mittels eines Holzspans den Spiegel festgeklemmt, damit sich die Schraublöcher nicht noch mehr ausarbeiten und hab nach der Rückkehr die Blechschrauben durch Maschinenschrauben ersetzt, die jetzt in Nietmuttern eingeschraubt werden.





Ausbau

Dieser Absatz muß diesmal leider leer bleiben, weil ich seit dem letzten Bericht keine weiteren Ausbauten vorgenommen habe. Die hier angesprochenen Reparaturen waren wichtiger.





Fahrten

Ich konnte keine großen Fahrten machen. Als ich mein Auto von der Werkstatt abgeholt habe, bin ich damit zur Arbeit und anschließend zum Tanken gefahren. Die erste richtige Fahrt nach 14 Monaten des Reparierens. Ein wirklich schönes Gefühl wieder am Steuer zu sitzen, dem Klang des Sechszylinders zu lauschen und die Landschaft zu bewundern. Vielleicht kennt ihr den alten Werbespot eines namhaften deutschen Autoherstellers, wo es am Ende heißt: "Willkommen zuhause". Genauso wie der Mann in der Werbung habe ich mich gefühlt. Damit das mit der Kupplung nicht nochmal passiert, hab ich mir auch vorgenommen mehr Tagestouren zu unternehmen wann immer sich die Gelegenheit bietet. Standschäden sind das Schlimmste, was passieren kann, denn man fühlt sich doppelt schuldig. Zu wenig Pflege und zu wenig Bewegung.





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