Autor: Roland Brand
Es ist mal wieder Zeit für ein Update. Der Ausbau wurde weiter vorangetrieben und weitere Touren folgten ebenfalls.
Es standen wieder hauptsächlich Wartungs- und Reparaturarbeiten an. Es mußten diverse Roststellen
ausgebessert werden. Auch bei meinen bisherigen Einbauten nagte bereits der Zahn der Zeit. Einen besonders großen Schreck
bekam ich, als ich bei der Deckenverkleidung des Aufbaus feststellen mußte, daß hier bereits der Schimmel eingezogen war.
Es blieb mir nichts anderes übrig, als die Platten auszutauschen und das Leck zu suchen. Leider verlief die Suche erfolglos.
So habe ich die Riffelblechplatte, die das Dach bildet, abgenommen und neu eingedichtet. Bei der Gelegenheit wurde sie auch
an mehr Punkten als bisher befestigt, damit sie sich nicht mehr so sehr bewegen und damit die Dichtungen losreißen kann.
Aber das hielt das Wasser jedoch nicht auf. Eine weitere Untersuchung förderte wenigstens zu Tage, wie das Wasser in den
Innenraum gelangt war. In den Rohren der Deckenkonstruktion waren Löcher. Ich weiß jetzt also, wie das Wasser rein kommt.
Was ich noch nicht weiß ist, wie es in die Rohre kommt. Ich mußte aber das Problem aufhalten. Also habe ich diese Löcher
verschlossen und Außen in den Ecken in die Rohrkonstruktion Löcher gebohrt, damit das eindringende Wasser auch wieder aus
den Rohren herauskann. Es ist keine optimale Lösung, aber der Innenraum ist jetzt wenigstens trocken.
Der nächste wichtige Punkt sind die Lehnenpolster der Rückbänke. Der darin enthaltene Schaumstoff hatte sich nach nunmehr
25 Jahren in Wohlgefallen aufgelöst. Ließ man sich auf einen Sitz und gegen die Lehne oder Kopfstütze fallen, krachte man
gegen ein Holzbrett, gepolstert nur durch eine dünne Schicht Kunstleder. Das ist eine gute Arbeit für die Wintersaison.
Also habe ich die Polster ausgebaut und zuhause in Ruhe mit neuem Inhalt (Schaumstoff) gefüllt. Jetzt sitzt man auch hinten
wieder bequem.
Bei meiner Art zu campen, kann es durchaus mal vorkommen, daß ich nicht auf einem Campingplatz übernachte, sondern in einem
Industriegebiet an einer Straße, wo auch die anderen Kollegen Fernfahrer übernachten. Zur Absicherung für diesen Fall
habe ich mir Parktafeln gekauft. Das Problem war nur wie anbringen. Die Vorschriften der StVZO schreiben Stellen vor, die
es eigentlich nicht gibt. Man muß bestimmte Höhen und Abstände einhalten, darf dabei bestimmte Einrichtungen nicht
verdecken. Gegen irgendwas verstößt man immer. Meine hintere Parktafel ist etwas zu hoch angebracht, aber da ich Kennzeichen
und Rückstrahler nicht verdecken darf, war es anders nicht möglich. Die vordere Tafel ist über einen Faltmechanismus hinter
dem Kühlergrill untergebracht. Wenn ich sie brauche, ist sie mit wenigen Handgriffen ausgeklappt und hängt dann vor dem
linken Scheinwerfer, damit die Maße des Anbringungsortes gewahrt sind. Man sollte vor Abfahrt auf keinen Fall vergessen die
Tafeln einzuklappen.
Im vorigen Update hatte ich von der 230V-Elektrik berichtet. Jetzt kam endlich die 12V-Elektrik dran.
12V deshalb, weil es im Zubehörhandel doch wesentlich mehr dafür gibt und die einzelnen Komponenten deutlich billiger sind
als die 24V Variante. Das stellte mich aber auch gleich vor neue Probleme. Sämtliche Komplettsysteme sind darauf
ausgerichtet, daß die Starterbatterie die gleiche Spannung hat wie die Versorgungsbatterie. Das heißt: Überlegen, was die
Anlage können soll; Überlegen, was für Komponenten man braucht; Kataloge wälzen und gute Kompromisse zwischen Preis und
Leistungsumfang finden; alles zusammen kaufen; aufbauen; und beten, daß man keinen Fehler in den Überlegungen hatte. Es
war nicht so einfach die gewünschten Teile zusammen zu bekommen und auch der Einbau war etwas komplizierter, aber das
Ergebnis rechtfertigt die Anstrengungen. Es kam hinzu, daß meine Gel-Starterbatterien kaputt gingen, zumindest eine davon.
Ich mußte also neue kaufen. Zu einem annehmbaren Preis waren aber nur Säure-Batterien zu haben. Also kaufte ich zwei neue
Batterien für die Fahrzeug-Elektrik, entsorgte die defekte Gel-Batterie und baute die Funktionierende in mein
Versorgungssystem ein. Auch das ist eine Form von Recycling. Dann habe ich angefangen auch 12V-Verbraucher einzubauen. Als
erstes seien hier Lampen genannt. Es ist wirklich beruhigend abends im Bett lesen zu können und gleichzeitig nicht
befürchten zu müssen, daß man am nächsten Morgen ein ca. 7t schweres Fahrzeug alleine anschieben muß.
Letzter größerer Ausbauschritt war mal wieder ein Stückchen Luxus. Ich habe günstig ein Rückfahrkamera-System mit
24V-Anschluß erwerben können. Es ist doch was Schönes, wenn man beim Rückwärtsfahren den Bereich unmittelbar hinter dem
Auto erkennen kann, der ansonsten in keinem Spiegel auftaucht. Auch das Anhängen von Anhängern wird sehr erleichtert. Das
System ist von mir so verschaltet worden, daß wenn der Motor läuft, das Gerät über 24V versorgt wird und beim
Einlegen des Rückwärtsganges automatisch einschaltet. Ist der Motor aus, wird es über die 12V-Versorgung betrieben. Das ist
wichtig, weil ich den Monitor auch für andere Bildquellen wie Digitalkamera, Multimedia-Festplatte oder anderes
nutzen kann.
Ich habe auch wieder einige sehr schöne Urlaube seit dem letzten Mal gemacht. Es gibt so einige Sachen,
die ich immer schon mal machen wollte. Das erste Projekt war festzustellen, warum es am Rhein so schön ist. Also bin ich
los und dann den Rhein stromauf von Bonn nach Speyer gefahren. Natürlich auf der Straße daneben und nicht auf dem Wasser.
Wenn es nicht soviel geregnet hätte, hätte ich bestimmt die oben erwähnte Frage beantworten können. Das Rheintal in dem
Bereich ist wirklich wunderschön. Und die Tour war da noch nicht zuende. Von Speyer aus bin ich rüber zur Saar gefahren
und dann durchs Saarland und die Eifel wieder zurück. Deutschland kann sehr schön sein.
Im folgenden Jahr kam das nächste Projekt dran. Einmal die B6 komplett abfahren. Teile kannte ich schon aus anderen
Urlauben oder Dienstreisen, aber noch nicht als Ganzes. Gestartet bin ich doch von zuhause aus. Den Teil von Cuxhaven
bis Hannover kannte ich bereits gut genug. Aber der Teil bis Görlitz war mir neu. Hierbei habe ich zwei Dinge bemerkt.
Zum Einen wie abwechslungsreich Deutschland ist, und zum Anderen, daß sich West- und Ostdeutschland optisch fast nicht
mehr unterscheiden. Besonders deutlich wurde das im zweiten Teil der Reise, als ich an der Ostgrenze hoch zur Ostsee
gefahren bin und dann an der Küste wieder zurück. Leider war mein einziger Regentag der Tag, an dem ich auf Rügen war.
Ansonsten ist das eine lohnende Reise.
Im folgenden Jahr hatte ich kaum Zeit für einen Urlaub. Also blieb nur ein verlängertes Wochenende. Aber auch soetwas kann
man spannend gestalten. Da ich die Autostadt schon kannte und gehört hab, daß es bei Audi mit dem Audi-Forum etwas
vergleichbares gibt, war das doch ein lohnendes Ziel. Und wie der Zufall es wollte, waren im Museum Mobile im Audi-Forum
in diesem Monat im Bereich der wechselnden Ausstellung Rallye-Fahrzeuge der frühen 80er Jahre ausgestellt. Wenn das nicht
ein Wink des Schicksals ist. Gerade diese Fahrzeuge haben mich in meiner Jugend sehr fasziniert. Danach ging es über
Landstraßen parallel zur A7 wieder nach Hause.
Das vorerst letzte verwirklichte Projekt kam im folgenden Jahr an die Reihe. Die Route führte zunächst nach Wilhelmshaven
und dann an der Westgrenze entlang bis Lörrach. Und auch hier zeigte sich wie abwechslungsreich Deutschland ist. Es ist
sogar so, daß man eine Bundesstraße nehmen muß, die streckenweise durch Belgien führt. Die Rückreise ging dann quer durch
den Schwarzwald zur A7.
Ich muß doch bei jeder Reise immer wieder feststellen, daß Deutschland sehr viel zu bieten hat. Daher zieht mich bisher
auch noch nichts ins Ausland. Aber wer weiß, was die Zukunft noch so mit sich bringt.