Autor: Roland Brand
Ich habe eine zeitlang nichts geschrieben, weil es nichts zu berichten gab. Hauptsächlich habe ich Tagesfahrten gemacht und ein paar bereits laufende Projekte das Wohnmobil betreffend vorangetrieben. Das ein oder andere davon ist noch nicht abgeschlossen. Dennoch möchte ich mich mal wieder melden.
Das wichtigste Projekt war die Erneuerung der Deckenverkleidung in der vorderen Kabine. Ich hatte damals
beim ersten Ausbau die abblätternde Kunststoffbeschichtung von den Brettern ganz abgemacht und dann Tapete raufgeklebt. Das
sah auch gut aus und war einfach zu machen. Mittlerweile ist auch dieses in die Jahre gekommen und die Tapete fing ebenfalls
an abzublättern.
Da ich diesmal nicht mehr unter Zeitdruck stand, konnte ich in aller Ruhe nach Ersatz suchen und hab sie in Form von weiß
beschichteten Platten in 3mm Stärke auch gefunden (Ich nannte sie immer nur Möbelrückwand). Natürlich kam es wie es kommen
mußte: Wenn Du schon mal dabei bist, kannst du gleich noch dies und das mit erledigen. Es begann als ich die alte
Verkleidung abgenommen hatte und das Kabelchaos darunter sah. "Da räumst du auf bevor die neuen Platten rankommen.",
dachte ich mir. Von da aus war es dann nur noch ein kleiner Schritt dahin für mein Radio noch mehr Lautsprecher
einzubauen. Da drängte sich seit langer Zeit mal wieder meine Lehre als Radio- und Fernsehtechniker nach vorne. Der große
Innenraum ist auch mit 2 einfachen kleinen Lautsprechern nur schwierig zu beschallen. Ich erinnerte mich daran, daß ich
zuhause noch einen Verstärker liegen hatte, den ich in einem meiner ersten PKW drin hatte. Er funktionierte tatsächlich
noch. Nun habe ich ein Radio, an das insgesamt 6 Lautsprecher angeschlossen sind. Durch die Verteilung im Raum sind sie
auch gut in der Lage Motor- und Fahrgeräusche zu übertönen. Ich habe mich jedoch schon öfter dabei erwischt, daß ich das
Radio ausgestellt hab um dem Klang des Sechszylinders zu lauschen.
Ein großes Reparaturprojekt steht auch noch aus. Die Stirnwand des hinteren Aufbaus muß unbedingt überarbeitet werden.
Es sind so viele Roststellen vorhanden und mehrere Reparaturversuche haben nur kurzzeitig geholfen. Man kann die Bleche nur
noch austauschen. Bleche habe ich da, aber die Farbe zum Streichen fehlt mir noch. Ich weiß auch noch nicht wie ich die
Bleche befestigen werde. Ob ich Nieten nehme oder doch lieber Schrauben. Und die wichtigste Frage zum Schluß: Wie bekomme
ich das wasserdicht? Diese Fragen werden sich klären, da bin ich sicher und dann wird die Reparatur auch umgesetzt. Außerdem
habe ich gesehen, daß die Wand hinten links auch schon anfängt mit Rost. Ich sollte wohl auch das in dem Zuge gleich
mitmachen.
Die Technik funktioniert im Großen und Ganzen problemlos, was mir der TÜV auch jedes Jahr aufs Neue bestätigt. Die
Beanstandungen sind meist leichte Rostbildung oder Ölanhaftungen an der Unterseite. Aber das ist für eine Auto diesen Alters
(38 Jahre) eher als normal zu betrachten. Die Feststellbremse mußte ich nachstellen, weil sie im Laufe der Zeit etwas
ungleichmäßig geworden ist. Ein größeres Problem ist die Antriebswelle für das rechte Vorderrad. Da hat das Gelenk sehr viel
Spiel. Es ist leider durch meinen Vorbesitzer und auch durch mich in der Wartung etwas vernachlässigt worden, was sich nun
bemerkbar macht.
An Ausbauten ist nur eine Sache dazugekommen. Ich habe vor einiger Zeit eine Camping-Satellitenschüssel mit
Zubehör günstig erstehen können. Jeder, der so eine Satellitenschüssel schon mal ausgerichtet hat, weiß was für eine Arbeit
das ist. Das muß auch besser gehen. Da ich zur gleichen Zeit etwa den Bastelcomputer RaspberryPi kennengelernt habe, dachte
ich das wäre ein schönes Projekt für diesen Computer. Also habe ich ein Programm geschrieben, was mir die Schüssel zumindest
horizontal ausrichtet, habe die passende Motorsteuerung und auch das Getriebe dazu gebaut. Die Ausrichtung funktioniert gut,
allerdings ist die Konstruktion nicht für windiges Wetter geeignet. Da muß ich noch mal nachrüsten.
Den RaspberryPi nutze ich auch als Desktop-PC um abends im Bett mal meine Emails zu checken, ein Video anzusehen oder ein
einfaches Spiel zu spielen. Dafür habe ich über meinem Bett einen 10"-Fernseher für den Computer und den Fernsehempfang
angebracht.
Ein kleiner aber wichtiger Ausbaupunkt ist mein Bett. Die Matratze wurde getauscht und es kamen noch zusätzliche Polsterungen
dazu, weil kein Unterbau wie ein Lattenrost vorhanden ist. Die Polsterung liegt einfach nur auf einem Regalbrett. Das Schlafen
ist dadurch deutlich komfortabler geworden und ich wache morgens ohne schmerzende Knochen auf.
Einen weiteren wichtigen Punkt konnte ich auch endlich abhaken. Ich habe jetzt eine Campingtoilette für Notfälle an Bord.
Es ist schon ein beruhigendes Gefühl sowas zu besitzen. Und wenn alle Stricke reißen, gibt es unter der Sitzbank immer noch
den guten alten Klappspaten.
Die wenigen Fahrten, die ich gemacht habe, waren hauptsächlich Besuche von Freunden und Verwandten oder Tagesfahrten zur Vermeidung von Standschäden. Zur Zeit hab ich kein besonderes Abenteuer im Auge, was ich noch durchführen will. Die aktuellen Spritpreise lassen mich zudem lange nachdenken ob ich mein Auto überhaupt bewegen muß. Aber einerseits würde Nicht-Bewegen zu Standschäden führen, andererseits gibt mir dies Hobby so viel und das Fahren ist ein wichtiger Anteil dabei. Dennoch fahre ich weniger als früher und versuche dabei so zu fahren, daß ich weniger Sprit verbrauche. Aber diese selteneren Fahrten genieße ich umso mehr.